Die dreibeinige Buche (Fagus sylvatica) von Suchsdorf
Bei dieser Pflanzung fusionieren drei Einzelpflanzen zu einem Individuum, in dem Wasser, Nährstoffe und Pflanzenhormone ausgetauscht werden. Dieser Prozess wird mit Hilfe von Edelstahlschrauben eingeleitet, die die Leittriebe der Pflanzen in einer starren und unflexiblen Position fixieren. Durch das Dickenwachstum der verschraubten Äste entsteht so im Laufe der nächsten Jahre ein hoher Druck , da die Pflanzen sich gegenseitig den Platz wegnehmen. Dadurch geht der runde Querschnitt der Äste an den Kontaktstellen verloren und die Pflanzen flachen an den Berührungspunkten ab. Das ändert auch die Holzanatomie, während der steigende Druck die Korkschicht immer weiter nach außen presst, bis sie schließlich sogar einreißt. Durch die Risse kommen die kambialen Schichten miteinander in Berührung, die das teilungsfähige Gewebe darstellen und auch für den Wundverschluss verantwortlich sind. Sie verwachsen erst im Bereich der Rinde miteinander und bilden später einen fest verwachsenen Holzkörper, der auch physiologisch und mechanisch belastbar ist.
Dieser Prozess findet in Baumbeständen auch auf natürliche Weise immer wieder statt. Vorwiegend im unterirdischen Teil, da die Wurzeln häufig Hohlräumen im Erdreich folgen und sich dadurch begegnen, in selteneren Fällen aber auch im Kronenbereich, wenn sich Äste ineinander verkeilen.
Bitte hilf unserer Buche bei ihrer Entwicklung, indem du weder den Wurzelhals noch den Gießrand betrittst, da sie empfindlich auf Wurze/druck reagiert. Auch das Beklettern oder Schütteln der Stämme könnten starke Schäden verursachen, weshalb wir dich bitten die Pflanzung nur zu betrachten und nicht zu berühren. Text als Audio-Datei
Vielen Danke für dein Verständnis und die Unterstützung.
Die Bäume wurden am 03.04.2021 als Bestandteil von Vito Klucks Abschlussarbeit benden Bäumen" des Masterstudiengangs „Urbanes Pflanzen- und liner Hochschule für Technik in Kooperation mit der Matthias-Claudius-Kirche